Chicago
Am 29. September 2019 sind wir 18 Austauschschüler mit unseren zwei Lehrerinnen von Mount Pleasant, mit dem Bus, nach Chicago gefahren. Wir trafen uns um 06:45 Uhr in Ithaca, einer Stadt in der Nähe von Mount Pleasant. Auf der Reise sind wir zum einen durch den Staat Indiana und zum anderen durch Illinois gefahren, indem Chicago liegt. Bekannt ist diese Stadt für ihre Architektur, die Wolkenkratzer und die atemberaubende Skyline.
Als wir dann nach 4,5 Stunden in Chicago ankamen, bekamen wir die Möglichkeit viele schöne und bekannte Sehenswürdigkeiten innerhalb einer Busrundfahrt mit einem deutschsprachigen Tourguide zu sehen, der uns dabei unter anderem die Bedeutung des Begriffes Chicago erklärt hat, der übersetzt „wilde Zwiebel“ oder auch „Stinktier“ heißt, da das Gebiet im 18. Jahrhundert von stinkenden Sumpfzwiebeln bedeckt war. Außerdem bekamen wir am Pier von Chicago etwas Freizeit, um viele Eindrücke des Stadtlebens zu sammeln. Natürlich durfte auch ein kurzer Aufenthalt zum Einkaufen in Chinatown und im Zentrum nicht fehlen. Am Abend gab es dann noch ein gemeinsames Essen der Gruppe im Hardrock Café und da es den ganzen Tag über geregnet hatte, mussten wir unseren ursprünglichen Plan etwas umwerfen und so endete unser erster Tag in Chicago auch schon mit dem Einchecken in das Hotel.
Am darauffolgenden Tag sind wir früh am Morgen bei strahlendem Sonnenschein in das Zentrum von Chicago gefahren, wo wir vorab eine beeindruckende Aussicht von der Skyline bekamen. Danach sind wir in das berühmte Sheed-Aquarium gefahren, in dem man verschiedenste Unterwassertiere sehen und im Anschluss noch eine Delfinshow besuchen konnte. Weiter ging es dann mit der Chicago Bean und dem Hancock Tower, bei denen man noch einmal eine atemberaubende Aussicht von Chicagos Skyline bekam. Bevor wir uns dann auf den Heimweg zu unseren Gastfamilien machten, bekamen wir noch etwas Freizeit.
Für uns alle waren diese zwei Tage ein einzigartiges Erlebnis. Bei verregnetem und auch sonnigem Wetter konnten wir viele und faszinierende Eindrücke von der drittgrößten Stadt der Vereinigten Staaten sammeln.
Indianerreservat-Indian Industrial Boarding School:
Die Boarding School in Mount Pleasant war früher eine Art Internat, in dem Kinder aus dem lokalen Indianerstamm gelebt haben und zu ,,normalen“ amerikanischen Bürgern umerzogen werden sollten. Die letzte Boarding School in den ganzen Vereinigten Staaten wurde erst im Zeitraum der 1990er Jahre geschlossen.
Diese Schule schloss am 6. Juni 1934. Bis zu dieser Zeit wurde die Lebensweise der Ureinwohner nicht toleriert, weshalb die Kinder ihren Familien entrissen wurden um sie den modernen Lebensstandards anzupassen. Sie wurden nicht nur umerzogen, sondern mussten viel arbeiten, weshalb die Schule auch Industrieschule genannt wurde. Viele junge Menschen sind an Krankheiten, Einsamkeit oder Überlastung gestorben. Allein an dieser Schule waren es ca. 250 Todesfälle. In einem Jahr gingen hier 300 Schüler zur Schule.
Dieser Projekttag stand in Verbindung mit dem Geschichtsunterricht, sodass viele Schüler mit den gelben Schulbussen zu der Boarding School gefahren wurden. Vor den Gebäuden waren zwei große Zelte mit verschiedenen Ständen aufgebaut. Hier wurden uns Informationen zu typischen Lebensweisen gegeben und es gab teilweise auch Workshops zum Mitmachen, z.B. einen Stand an dem Körbe geflochten wurden. Wir konnten auch aus den frisch geschlagenen Holzfasern etwas basteln.
Es war wirklich interessant, das ist jetzt nicht gelogen. Sowohl amerikanische als auch deutsche Schüler waren teilweise überrascht von traurigen Nachrichten, aber ebenfalls begeistert von dieser Geschichte.
Homecoming
Homecoming ist eine jährliche amerikanische Tradition an Universitäten, Colleges und High-Schools.
Der „Homecoming-dance“, welcher den meisten von uns sicherlich bekannt ist, findet jedoch erst am Tag nach dem „ Homecoming-game“ statt. Das sogenannte Homecoming-game, ist ein Heimspiel der Footballmanschaft der Schule.
Homecoming beginnt mit einer Motto-Woche, in der man sich entsprechend der verschiedenen Themen, wie zum Beispiel „Athlete vs. Mathlete“ verkleiden konnte.
Am Freitag sollte dann das große Homecoming-Footballspiel steigen, das übrigens auch das größte und gefeiertste Heimspiel der ganzen Footballsaison ist.
Doch bevor es soweit war, hat sich die gesamte Schule in der Turnhalle getroffen, wo dann, genau wie man es aus den typischen amerikanischen High-School Filmen kennt, die feierliche Verkündung der Homecoming Queen und des Homecoming Kings stattfand.
Am Nachmittag hat die Schule sogar noch eine Parade in der Stadt veranstaltet.
Und dann war es endlich soweit… unser erstes Footballspiel und dann auch noch das Homecoming-Spiel!! Soviel kann man dazu schon mal sagen: Auch wenn man nicht ganz bei dem Spiel durchgesehen hat, hatten wir eine Menge Spaß! Die Stimmung und die Atmosphäre waren einfach der Hammer! Die gesamte Schule hat bei den Cheerleadern und der Band durchgehend mitgesungen, mitgeklascht, mitgeschrien und das Team angefeuert.
Das war für uns „Dorfkinder“ von so einer verhältnismäßig kleinen Schule echt ein unglaublich tolles Erlebnis.
Am Samstagnachmittag, dem Tag des Homecoming-dances, trafen sich alle beteiligten Schülerinnen und Schüler mit ihren schönen Kleidern und eleganten Anzügen in einem Park, in dem unzählige Fotos geschossen wurden. Nach dem Treffen im Park ist es üblich sich mit seinen Freunden in einem Café, Restaurant oder Sonstigem zu treffen, bevor man sich gegen 18 Uhr auf den Weg zum anschließenden Ball macht.
Um den Ball besuchen zu können, mussten vorab in der Schule Karten gekauft werden. Entgegen unserer Erwartung war es jedoch kein Ball, wie man es hierzulande versteht, sondern eher wie eine kleine Party mit Foto-Box, Snacks und Getränken.
Im Großen und Ganzen war es ein toller Abend, den wir mit neuen und alten Freunden noch einmal so richtig genießen konnten.
Schule in Amerika
Während unserer Zeit in den USA besuchten wir die Mount Pleasant High School (MPHS) in der Stadt Mount Pleasant im Bundesstaat Michigan. Uns fielen direkt einige Unterschiede zu unserer Schule auf.
In jedem Klassenraum hängt die Flagge der USA. Jeden Morgen vor Unterrichtsbeginn erheben sich alle Schüler, legen die Hand auf´s Herz und schwören der Flagge Treue. Das hat viele von uns sichtlich überrascht, als wir es das erste Mal miterlebten.
Um 7:53 Uhr beginnt dann der Unterricht an der MPHS. Auch, dass die Unterrichtszeiten so seltsam sind, hat uns ein wenig erstaunt. Wieso das so ist, konnte uns allerdings auch niemand so wirklich erklären. Die Schüler haben ein Trimester lang jeden Tag den selben Stundenplan und wählen dann wieder neue Kurse für´s nächste Trimester.
Da die Schule von etwa 1500 Schülern besucht wird, sind diese auf zwei Mittagspausen verteilt. Während der ersten Mittagspause haben die Schüler, die die zweite Pause haben, ihre dritte Stunde. Danach ist es umgekehrt. Sie essen Mittag in der Cafeteria oder bringen sich etwas von Zuhause mit.
Außerdem ist uns aufgefallen, dass die Schüler und Lehrer anders miteinander umgehen, als es bei uns üblich ist. Viele von ihnen sprechen miteinander, als wären sie befreundet und generell verläuft der Unterricht ziemlich locker. Es ist den Schülern sogar erlaubt, während des Unterrichts ihr Handy zu benutzen.
Jeder Schüler hat einen Spind, in dem er all die Gegenstände lässt, die gerade nicht gebraucht werden, denn es ist verboten, ihren Rucksack mit in den Unterricht zu bringen oder damit im Schulflur umher zu laufen.
Es gab also ein paar Dinge, an die wir uns erst gewöhnen mussten, aber das ging alles recht schnell. Insgesamt hat es uns sehr gefallen, zu sehen, wie die Schule in einem anderen Land abläuft und wir sind mit vielen interessanten Eindrücken und schönen Erinnerungen zurück in unser Gymnasium am Sonnenberg zurückgekehrt.
Natalie Schettler (11.1) und Lina Lerch (11.2)
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